*Hinweis: Sehr oberflächlich zusammengefasst *
Kriegsende
Sicherung der Macht
Jugoslawischen Kommunisten versuchten schnell ihre Macht zu sichern.
Physische Ausschaltung politischer Gegner.
1945 Enteignungen und Verstaatlichungen der jugoslawischen Unternehmen.
Regionalen Führungsgremien des AVNOJ begannen neu zu bildenden Teilrepubliken zu etablieren.
1945 auch erste Wahlen: Kommunisten gegen Opposition die aber keinen Kandidaten stellen durfen (90% für Kommunisten). => Föderative Volksrepublik Jugoslawien.
Föderative Volksrepublik Jugoslawien
Ministerpräsidenten: Tito
Staatspräsident: Ivan Ribar
1946 Neue Verfassung Jugoslawiens.
Zur Föderation gehörten Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro als Teilrepubliken mit jeweils eigenen Verfassungen. In Serbien wurden die zwei autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo errichtet. Grenzen wurden nach historischen Grenzen aus der Zeit vor 1918 gezogen.
Bosnien wurde als Puffer zwischen Kroatien und Serbien errichtet.
Die Grenze Mazedoniens folgte in etwa der serbisch-mazedonischen Sprachgrenze.
Die Provinzgrenze Kosovos wurde völlig neu gezogen.
bratstvo i jedinstvo („Brüderlichkeit und Einheit“)
Spruch aus der Zeit des Partisanenkampfes als zentrales Element der neuen Staatsideologie, ohne auf die Verschmelzung der Völker zu einer unitarischen Nation zu drängen
Friedensvertrag von Paris
Alte Grenzen zu Ungarn, Rumänen, Bulgarien, Griechenland und Albanien wiederhergestellt.
Dalmatinische Inseln, Istrien, Rijeka, Zadar wurden kroatisch.
Kominform
Kommunistisches Informationsbüro. 1947 bis 1956 ein überstaatliches Bündnis verschiedener kommunistischer Parteien war unter Stalin.
1948 wurden Tito und Dimitrow nach Moskau zu Stalin zitiert, weil sie hätten, ohne Moskau zu konsultieren, eine Reihe eigenmächtiger Aktionen innerhalb der sowjetischen Machtsphäre unternommen (Vorbereitung der Balkanföderation, jugoslawisch-bulgarischer Freundschaftsvertrag, Verlegung jugoslawischer Truppen nach Albanien und nicht zuletzt Unterstützung der griechischen Partisanen).
Dimitrow beugte sich, Tito machte keine Zugeständnisse => Jugoslawien wird ausgeschlossen.
1949 bis zum Tod Titos 1980
In den drei Jahrzehnten bis zum Tod Titos machte Jugoslawien nach innen und außen den Eindruck, als sei es ein gefestigter Staat mit einer positiven Entwicklung.
Im Ausland wurde kaum wahrgenommen, dass auch Jugoslawien eine Ein-Parteien-Diktatur war. Viele ausländische Beobachter übersahen auch eine Reihe von Krisenerscheinungen, die schließlich in den 80er Jahren zum Zerfall des Staates entscheidend beigetragen habe:
- Die jugoslawischen Staatsidee, gründete sich hauptsächlich auf der charismatischen Führerfigur Tito und dem Partisanenmythos.
- verfehlte Wirtschafts- und Sozialpolitik => Hohe Staatsverschuldung
- ungelösten nationalen Konflikte
Außenpolitik
Nach dem Auschluss aus dem Kominform kerhte sich Tito zum Westen.
- Westen sandte Lebensmittelhilfen nach Jugoslawien
- Die Amerikaner leisteten dann Wirtschaftshilfe und vermittelten Kredite der Weltbank
- Ab 1951 lieferte Amerika Waffen => Volksbefreiungsarmee wurde zu einer der stärksten Armeen => Abkommen zur militärische Zusammenarbeit zw. Amerika und Jugo.
Innenpolitik
Umbennenung in Bund der Kommunisten (BdKJ).
Ab 1953 Tito Staatspräsident auf Lebenszeit.
1963 Umbenneung Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien.
Neue Bundesverfassung von 1974
In Bereichen mit konkurrierenden Zuständigkeiten von Republiks- und Bundesgesetzgebung galt fortan der Grundsatz, dass die einzelne Republik nicht überstimmt werden konnte.
Vojvodina und Kosovo waren ab 1974 auf Bundesebene den Republiken fast gleichgestellt und zu konstitutiven Einheiten des Gesamtstaats.
Krise und Zerfall des jugoslawischen Staates 1981–1991
1980 Tito tot.
Schon seit 70er Wirtschaftskrise. Wurde immer schlimmer. Inflationsrate ist immer mehr gestiegen. => Verarmung des Volkes
In Republiken Unterschiedlich: So lag die Arbeitslosenrate in Slowenien bei unter 4 Prozent, während sie im Kosovo und Mazedonien etwa 50 Prozent betrug.
Rotationsprinzip
Jeweils für ein Jahr stellte eine der Republiken bzw. autonomen Provinzen den Vorsitzenden. Keiner von diesen war landesweit populär.
Wegen Korruption und Vetternwirtschaft waren die meisten staatlichen Institutionen und nicht zuletzt auch die kommunistische Partei bei der Bevölkerung schon weitgehend diskreditiert. In vielen Teilen des Landes artikulierte sich aus unterschiedlichen Richtungen wieder Opposition.
Die Kosovo-Albaner stellten bald auch nationale Forderungen, darunter die Erhebung des Kosovo zur gleichberechtigten Teilrepublik.
Zerfall Jugoslawiens
Nach Titos Tod zerfiel Jugoslawien infolge der vielerorts offen artikulierten Autonomiebestrebungen, die sich schließlich zu Kämpfen und zu den Jugoslawienkriegen entwickelten.
Mai 1991: Die turnusgemäße Übernahme des Vorsitzes des Staatspräsidiums durch den Kroaten Stjepan Mesić scheitert zunächst am Widerstand der serbischen Vertreter.
.25. Juni 1991: Kroatien und Slowenien erklären ihren Austritt aus dem jugoslawischen Staatsverband und werden unabhängig (definitiv am 8. Oktober 1991). Die Jugoslawische Volksarmee sowie – in Kroatien – die serbische Bevölkerung reagieren mit Präsenz und Bewaffnung gegen die Sezession.
In Kroatien beginnen bewaffnete kroatische Verbände, Kasernen und Polizeistationen der Bundesverwaltung zu belagern und zu erobern.
In Slowenien dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nur kurz.
In Kroatien entbrennt ein lang anhaltender Krieg zwischen kroatischen Freischärlerverbänden, den meist auch daraus neu gegründeten Regierungstruppen, den serbischen Einwohnern Kroatiens und serbischen Freischärlern, die mit Unterstützung der Bundesarmee eine von Kroatien getrennte Republik Serbische Krajina auf den seit Jahrhunderten von Serben besiedelten Gebieten des neuen Kroatien errichten (etwa 30 % des neu gegründeten kroatischen Staatsgebietes).
.15. September 1991: Mazedonien proklamiert seine Unabhängigkeit (internationale Anerkennung am 8. April 1993 von der UNO als Former Yugoslav Republic of Macedonia / FYROM bzw. Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien / EJRM).
.15. Oktober 1991: Bosnien-Herzegowina löst sich von Jugoslawien und erklärte seine Unabhängigkeit.
1993: Die militärischen Auseinandersetzungen verlagert sich zunehmend von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina.
1995: Mit dem Abkommen von Erdut (12. November) enden die Kämpfe in Kroatien. Das knapp einen Monat später unterzeichnete Abkommen von Dayton beendet auch den Bosnienkrieg, Bosnien und Herzegowina wird als unabhängiger Staat anerkannt.
1998: Großoffensive der Jugoslawischen Armee und Truppen der Sonderpolizei gegen die UÇK im Kosovo.
1999: Luftangriffe der NATO auf die Industrie in ganz Serbien und Montenegro, um die serbische Offensive aufzuhalten und die Regierung zum Einlenken zu bewegen.
.5. Juni 2006: Montenegro erklärt nach einem Referendum seine Unabhängigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro.
.17. Februar 2008: Der Kosovo erklärt einseitig seine Unabhängigkeit.