SynSpra 3

Datum: 18.10.16


Genetische Einteilung der Sprachen

  • Indoeuropäische Sprachen
  • Urslawisch (nicht schriftlich belegt)
  • Altkirchenslawisch
    inkl. regionaler Abwandlungen (Redaktionen)

Standardsprachen

Ostslawisch

  • Russisch
  • Ukrainisch
  • Weißrussisch

Westslawisch

  • Polnisch
  • Tschechisch
  • Slowakisch

Südwestslawisch

  • Slowenisch
  • Bosnisch
  • Kroatisch
  • Serbisch
  • (Montenegrinisch)

Südostslawisch

  • Bulgarisch
  • Mazedonisch

Weißrussisch könnte den Status als Standardsprache verlieren, weil es sich immer mehr von einer eigenen Sprache zu einem russichen Dialekt entwickelt.

Ausbausprache: Bspw. Mazedonisch hat sich aus dem Bulgarischen entwickelt.

Divergierender Prozess: Sprachen gehen immer mehr auseinander, z.B. Bosnisch, Kroatisch, Serbisch
Konvergierender Prozess: Sprachen werden immer ähnlicher, z.B. Weißrussisch -> Russich

Mikrosprachen

Kleinschriftsprachen (Mikrosprachen) funktionieren als Literatursprachen (Bücher, Zeitungen), sind aber keine Standardsprachen. Bspw.: Russinisch, Sorbisch, Kaschubisch, Burgenlandkroatisch.

Burgenlandkroaten kennen keine Turzismen in ihrer Sprache, weil sie schon ausgewandert sind bevor die Osmanen eingefallen sind.

Wissenschaftlicher Stand: BKS

Äußere Sprachgeschichte: Alle Faktoren, die auf eine Sprache wirken. Große Unterschiede zwischen Bosnisch, Kroatisch und Serbisch.

z.B.: europa vs. evropa, zrak vs. vazduh, tisuća vs. hiljada
Hiljada ist das einzige Wort im Serbischen für Tausend. Tisuća gilt als Kroatismus.

Viele Unterschiede betreffen unterschiedliche Staaten, sodass sich Standardsprachen in den Ländern herausgebildet haben. Neue Wörter werden nach eigenen Regeln gebildet, bspw. kompjuter (sr., bs.) und kompjutor (hr.). Serbisch und Bosnisch offener gegenüber anderen Sprachen. Kroatisch puristischer.

Innere Veränderungen, z.B.: Lautveränderungen können gleich, müssen aber nicht gleich sein. In BKS sind sie eigentlich ziemlich gleich, weil man das gemeinsame 20. Jahrhundert hatte. Es waren vorher Einzelsprachen, die sich unterschiedlich herausgebildet haben auf Grund der unterschiedlichen Einflüsse (Kroatisch unter Wien-Ungarn bzw. Venezien und Serbien/Bosnien unter Osmanen).

Soziolinguistische Ebene Wie sich die Sprache innerhalb einer Gesellschaft verändert.

Soziokulturelle Ebene Tlw. ident, tlw. unterschiedlich auf Grund der äußeren Faktoren

Staatlich-Politische Ebene Jeder Nationalstaat möchte eine eigene Sprache haben.

Deutsch ist eine plurizentrische Sprache (Schweizerdeutsch, Deutsch-Deutsch, Österreichisch-Deutsch), sowie auch auch Englisch (Amerikanisch, Britisch, Australisch, etc.).
Schweizerdeutsch basiert nicht auf dem schweizerischen Dialekt.

Serbokroatisch

Erstes Jugoslawien: Es gab Tendenzen zu/Wünsche nach einer serbokroatoslowenischen Sprache, aber Slowenien hat sich schnell davon distanziert.

Zweites Jugoslawien: Das gleiche nur mit Serbokroatisch/Kroatoserbisch.

Von staatlicher Seite wurde eine Sprache propagiert, aber es gab von Anfang an Proteste. Grammatikalisch hätte das funktioniert, aber man hat die Distinktiven wie Wortschatz, Betonung, Aussprache eines Lautes sehr bewusst wahrgenommen. Ab den 50er Jahren hat man begonnen in der jugoslawischen Sprachwissenschaft von einem Diasystem zu sprechen (Im dt. Varietäten).

Sprache ist mehr als nur sprechen. Sprache ist Kultur. Sprache ist Identität.

Serbokroatisch wurde aufgestülpt als Friedensgarant. Stichwort: brastvo i jedinstvo.

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