AuKW 7

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 09.05.16


Serbien (Fortsetzung)

  • Keine Gespanschaften oder Kantone, sondern 30 Bezirke.
  • Zentralserbien ist größtenteils orthodox.
  • Flüsse: Tisa (Theiß), Morava, Sava, Dunav
  • Städte:
    • Belgrad (2 Mio. Einwohner, kein Ubahnnetz)
    • Novi Sad 230k
    • Niš 200k
    • Kragujevac 160k
    • Subotica 100k
    • Zrenjanin 80k

Bildung des Futurs:
Ja ću pjevati.
Ja ću da pjevam. <- Einfluss aus dem Osmanischen.

Sandžak – Muslimische Bevölkerung sehr präsent. In Novi Pazar wird gern auch aus Saudi Arabien investiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sand%C5%BEak

Raška – Mittelalterlicher Name für das Königreich Serbien, vergleichbar mit Ungar/Magyare, Türke/Osmane.

Vojvodina – Mehr als 50% Serben. Vojvodina hat ein eigenes Parlament mit Sitz in Novi Sad. Jede Volksgruppe hat einen eigenen Volksvertreter.


Die Donauschwaben wurden nach 1945 in die Konzentrationslager, bzw. ab dann „Straf- und Gefangenenlager“ deportiert. Die Lager waren 3 Jahre lang noch offen. => https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Jasenovac


Kosovo – Serbien musste quasi den Kosovo anerkennen.


Mazedonisch wurde erst ab 1945 als eigene Sprache mit eigenem Land anerkannt.


Nach Titos Tod wurde alle 6 Monate einer der Präsidenten der 6 Republiken zum Generalpräsident. Unter Milošević war eine starke Zentralisierung spürbar => 1987 verlieren Vojvodina und Kosovo ihre Autonomität.
Miloševićs Amselfeld Rede 1989 wird als Beginn des Zerfalls Jugoslawiens gewertet.

AuKW 6

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 02.05.16

Beispiel für eine Prüfungsfrage: Kriege der Osmanen (Schlachten aufzählen, Auswirkungen (kirchlich, politisch, wirtschaftlich), ein paar Jahreszahlen)


2 Wochen Unterschied beim Weihnachtstag zwischen katholischer und orthodoxer Kirche. Unterschied auch bei Ostern.


Bosnien (Fortsetzung)

  • Zwei größte Flüsse: Drina und Sava
  • Westbosnien schwach besiedelt

Die Osmanen sind über Griechenland/Mazedonien gekommen und nicht über den Bosporus/Istanbul.

1389 Schlacht auf dem Amselfeld (kosovo polje)

1463 wurde der letzte König Bosniens Stjepan Tomašević umgebracht. Am selben Tag sind noch zigtausend Bosnier zum Islam konvertiert.
In Serbien war die Verbindung zur orthodoxen Kirche stark.
Turćin/Poturica: Schimpftwort für zum Islam konvertierte Christen.

Serbien

Peć – Bis 1463 Sitz der orthodoxen Kirche.
Šumadija – Zentralserbien, „srce Srbije“.
Novi Sad – War das geistliche und literarische Zentrum Serbiens im 19. Jhd.

Vlachisch – Rumänischer Dialekt. Die meisten Vlachen leben in Ostserbien und die meisten bekennen sich auch als Serben.


Podgorica wurde zu Titograd umbenannt und dann wieder zu Podgorica.

AuKW 5

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 25.04.16


Moliški Hrvati (Moliseslawen), eine ethnische Minderheit in der italienischen Region Molise. Sprache: Moliseslawisch (basiert aus slowakischem Dialekt).

Burgenlandkroatisch basiert auf dem čakavischen Dialekt. Čakavisch wird an der Küste zwischen Istrien und Split gesprochen.

Österreich hat 6 autochthone Volksgruppen: Kärnter Slowenen, Burgenlandkroaten, Burgenländische Ungarn (im Bezirk Oberpullendorf und Oberwart), Wiener Tschechen, Wiener Slowenen und österreichische Roma. Die Minderheitenrechte (Amtssprache, Zweisprachige Volksschulen, etc..) der Burgenlandkroaten, der Kärntner Slowenen und der Slowenen in der Steiermark wurden im Staatsvertrag von 1955 festgelegt.

Serben leben in Kroatien an der Militärgrenze, in Slowenien in der Bijela Krajina, in Montenegro, in Nordmazedonien. 34% in Bosnien sind Serben. In Ungarn und Rumänien gehören sie zu den anerkannten Volksgruppen.

Bosnien

  • ~ 4,4 Mio. Einwohner
  • 2001: ~48,3% Muslime, 34% Serben, 15,4% Kroaten
  • 3 staatstragende Völker
  • 3 Sprachen
  • 2 gleichberechtigte Schriften
  • 2 Entitäten seit dem Abkommen von Dayton 1995: Republika Srbska und Federacija Bosne i Hercegovine. Ausnahme: Brčko distrikt gehört weder zum einen, noch zum anderen.
    Problem: Es wird keine gemeinsame Identität projiziert.
  • Unabhängigkeitserklärung: 1992
  • Hat Meerzugang (20 Kilometer lange Adria-Küste bei Neum). Dubrovnik hat nicht zu Venezien gehört, als das restliche Dalmatien Venezien gehörte und es gab deswegen immer wieder Auseinandersetzungen. Bosnien hat den Meerausgang Dubrovnik abgekauft.

Name

Der Name Bosnien kommt vom Fluss Bosna. Hercegovina von einem Herceg/Herzog. Es gibt keine richtige geografische Grenze zwischen Bosnien und Hercegovina.

Bosniaken

Seit 1968 Bezeichnung Muslimani im ethnischen Sinne, nicht im religiösen => sind jetzt Bosniaken.

Bosniake ist kein geografischer, sondern ein kultureller Begriff, z.B.: gibt es auch Bosniaken in Serbien im Sandžak. Ein Bosniake ist jemand, der einen südslawischen Dialekt spricht und Moslem ist.


Ikavisch gibt es nur als Dialekt, ist kein Standard.
Ekavisch in Serbien.
Ijekavisch in Kroatien, Bosnien und Montenegro.

AuKW 4

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 18.04.16


Kroatien

  • Südöstliches Mitteleuropa
  • Das kroatische Gebiet reicht bis zu den Inselspitzen + 22 Seemeilen
  • Mit dem Meereskorridor ist es größer als Österreich, ohne ca. 1/3 kleiner
  • Nur mehr 4-5% Serben in Kroatien im Vergleich zu 11% vor dem Staatenzerfall
  • Velebit – Gebirgszug, dünn besiedelt
  • Posavina stark besiedelt. Slavonski Brod befindet sich in dieser Region
  • Kroatien zählt sich ungern zum Balkan
  • Es hat auf Grund von politischen Entwicklungen über die Jahrhunderte einiges an Gebiet verloren, u.a. wegen dem Vordringen der Osmanen nach Mitteleuropa
  • Im Nordwesten Bosnien gibt es sehr viele Serben
  • Pannonisches Becken, Dinarisches Becken, Östliche Küste des Adriatischen Meeres
  • Marco Polo stammt (angeblich) aus Korčula
  • 6% der Staatsfläche sind Inseln
  • Die Halbinseln Istrien und Pelješac sind dicht besiedelt
  • Save/Sava – Grenzfluss zwischen Kroatien und Bosnien
  • Donau/Dunav – Grenzfluss zwischen Serbien und Kroatien
  • Mur – Grenzfluss zwischen Ungarn und Kroatien
  • Krka Wasserfälle im Hinterland von Šibenik
  • Flüsse: Neretva, Krka, Cetina, Zrmanja
  • Gebirge: Velebit, Dinara, Maceljsko gorje
  • Zagreb (1 Mio.), Split (300k), Rijeka (200k), Osijek, Zadar
  • 21 Gespanschaften (Bundesländer)

Makroregionen

Ostkroatien (Slawonien)

  • Wird stark landwirtschaftlich genutzt
  • Jagdgebiete
  • Großteils sehr flach

Zentralkroatien

  • Größe Bevölkerungsdichte
  • Meiste Gespanschaften
  • Kajkawischer Dialekt um Zagreb herum

Hochgebirgskroatien

  • Plitvicer Seen
  • Strenge Winter
  • Holzindustrie gut entwickelt
  • Kaum Landwirtschaft
  • Ethnisch gut durchgemischt
  • Dünn besiedelt

Nordkroatien (Istrien)

Südkroatien (Dalmatien

  • Zadar – Split – Dubrovnik

Kulturlandschaften in Kroatien sind vergleichbar mit Wein- oder Waldviertel in Österreich.


Es wurden einige Garnisonsstädte errichtet, z.B. Karlovac in Kroatien oder Novi Sad und Vršac in Serbien.

AuKW 3

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 04.04.16


Nord-Süd Gefälle

Arbeitslosigkeit: Slo 3%, Hr 6%, Vojvodina 11%, MN 18%, Kosovo 25%.
Die meisten Fabriken befanden sich im Nordwesten.
Gastarbeiter sind in den 60er/70er Jahren nicht nur nach Österreich oder Deutschland gegangen, sondern auch in andere Teile Jugoslawiens, z.B.: Slowenien.
Im Kosovo gab es in den 1920er Jahren ca. 40 % Albaner, in den 80ern 95%.

Autochthone Völker – Alteingesessene, ursprüngliche Minderheiten, z.B.: Burgenlandkroaten in Österreich oder Slowenen in Kärnten.

Es gab 5-Jahres-Pläne um die südlichen Gebiete zu fördern und Infrastruktur aufzubauen. Entsprechend wurde weniger Budget im Norden investiert.

Wohnungen hat man damals kostenlos bekommen. Es gab Listen und je nach Bedürfnis (Familie, Kinder,..) hat man eine adäquate Wohnung bekommen. Hat aber nicht immer funktioniert, weil das System recht schnell korrupiert wurde. Partei- oder Militärangehörige wurden bei der Vergabe bevorzugt.
Wenn man beim Militär war, ist man meist in einer anderen Republik stationiert worden. Serben in Kroatien, Slowenen in Bosnien, etc. Militärangehörige haben sofort Wohnungen bekommen => Das hat u.a. auch die Nationalstreitigkeiten verstärkt.

Bei den ersten freien Wahlen in den 1991er Jahren haben Slowenien, Kroatien und Bosnien als einzige keine kommunistische Partei gewählt. V.a. Kroatien und Slowenien wollten sich aus dem Staatenbund trennen, weil sie ihr Geld aus dem Tourismus nicht immer in den Süden schicken wollten.
Die JNA (Jugoslovenska narodna armija) hat, nachdem Kroatien und Slowenien die Loslösung proklamiert hatten, Truppen in den Norden entsandt.


1954 – Abkommen von Novi Sad

Im Mechitaristen Kloster hat man im 19. Jhd. hunderte jugoslawische Bücher gedruckt.

Unter den Osmanen durften nur islamische Bücher gedruckt werden => deswegen auch das Ungleichgewicht bei der Analphabethenrate.

rajah – „Nicht Muslime“
mekteb – Osmanische Schulen

Trialismus bezeichnet die austroslawistischen Bemühungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie mit einem slawischen Reichsteil in einen dreigeteilten Staat umzugestalten.

Franz Ferdinand wurde 1914 erschossen => 1. Weltkrieg (https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo)

Orthodoxe Kirchen sind autokephal organisiert.

AuKW 2

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 14.03.16


1912/13 wurde Makedonien in Folge der Balkankriege zwischen Griechenland, Serbien und Bulgarien aufgeteilt.

Ausbausprache vs. Abstandsprachen

Ausbaussprachen basieren auf einem Dialekt und unterscheiden sich im Standard, im Gegensatz zu Abstandsprachen.

Ausbausprachen unterscheiden sich von den Abstandsprachen darin, dass sie aufgrund des eher geringen sprachlichen Abstandes zu den benachbarten Varietäten nicht unbedingt als „Sprachen“ anzusehen sind, infolge der Anwendung für Hochliteratur, Sachprosa, Wissenschaft, Verwaltung usw. aber dennoch die Positionen einer Standardsprache einnehmen, also in ihrem Gebrauch entsprechend „ausgebaut“ sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbausprache

Sprachgrenzen !== Landesgrenzen

Im Balkan entsprechen die Sprachgrenzen nicht unbedingt den Landesgrenzen => kann zu Identitätskonflikten führen.

Sandžak – grenzübergreifende geographische und historische Region im Südwesten Serbiens und Nordosten Montenegros. 1945 von Bosnien abgetrennt. Es gibt mehr als 50% Bosnier im Sandžak.

Vojvodina – autonome Provinz in der Republik Serbien, war früher Südungarn. Ist (ähnlich wie es der Kosovo war) ein autonomes Gebiet, das aber zu Serbien gehört. Es hat sowas wie ein „Mini-Parlament“ (vergleichbar mit Südtirol in Italien). In der Vojvodina gibt es ca. 12 Amtssprachen.

Republiken und Nationalitäten

Es gibt 6 anerkannte Republiken (Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien). Der völkerrechtliche Status des Kosovo ist hingegen strittig. Bis 1993 gab es aber nur fünf anerkannte Völker (Serben, Kroaten, Slowenen, Mazedonier und Montenegriner), also keine Bosnier. Ab 1968 durften sich Bosnier Musliman (Muslim) nennen. Den Begriff Bosnier gab es aus politischen Gründen nicht, weil es in Bosnien auch Kroaten und Serben gab. Ab 1993 gibt es den Begriff Bosniaken (Bošnjak) für alle Slawen, die nicht Serben oder Kroaten sind, aber eine slawische Sprache sprechen und Moslems sind.

Bosnien hat heute 3 konstituierende (staatstragende) Völker (Serben, Kroaten und Bosniaken) mit drei Amtssprachen (Serbisch, Kroatisch, Bosnisch). Wobei es heute immer noch Serben und Kroaten in Bosnien gibt, die nicht Bosnisch zu der Sprache sagen, sondern Bosnijakisch, weil Bosnisch eben alle drei Sprachen/Völker bezeichnen könnte. Die Bosniaken sagen aber Bosnisch und Bosnisch ist auch ISO-Standard.

Personalunion mit Ungarn

1102 kam er zur Personalunion von Kroatien und Ungarn. Nachdem der letzte kroatische König gestorben ist, krönte sich der ungarische König Koloman (sein Schwiegervater) in Biograd zum kroatischen König. => Es gibt sehr viele Germanismen und Magyarismen in Nordkroatien.

Dalmatien hat fast 400 Jahre lang zur Venedig gehört. => sehr viele Italianismen in Dalmatien.

Jugoslawien

Es gab sehr viele staatspolitische Faktoren, die für den Zerfall Jugoslawiens verantwortlich waren.

1918 wurde das Königreich Jugoslawien/erstes Jugoslawien/kurz SHS (Serbien, Kroatien, Slowenien)-Staat und dann SHS Königreich gegründet und bestand bis 1941. Bosnien wurde 1878 von Österreich-Ungarn annektiert.
Ab 1929 hieß SHS dann Jugoslawien mit der Amtssprache Jugoslawisch unter der Königsdiktatur von Alexander Karađorđević.
Alexander wurde 1934 ermordet.
1942 – 1945 war auch krieg in Jugoslawien.
Zwischen 1945 und 1991 spricht man vom zweiten Jugoslawien.

AuKW 1

Areal- und Kulturwissenschaft B/K/M/S

Datum: 07.03.16

Buchempfehlungen: Bartl, P. (1985), Calic, J.-M. (2010), Džaja, Sr. (2002), Hösch, E. (1993)

Prüfung: 27.06.
60 Punkte (15 kurze Fragen zu je 2 Punkten, 4 offene Fragen zu je 10 Punkten, wobei nur 3 beantwortet werden müssen)


1054 Schisma – Spaltung der Kirche in orthodoxe und katholische Kirche

Balkan

  • Synonym für Südosteuropa
  • Name kommt vom Balkangebirge
  • Der Begriff hat sich aber in weiterer Folge kulturell (Kleidung, Hausbau, Musik, Küche,..) ausgeprägt. Orientalisch beeinflusst.
  • Der Balkan ist jenes Gebiet, das eine Zeit lang unter den Osmanen war. Hat keine fixen Grenzen.
  • Man kann sagen, dass die Save die Grenze zwischen den Habsburgern und den Osmanen war. War aber nicht immer so, osmanische Einflüsse gehen auch weiter.

1878 – Berliner Kongress – Wichtiges Ereignis. Ziehung neuer Grenzen auf dem Balkan.

1912/13 – 1. und 2. Balkankrieg. Beim 2. ging es um den Streit über die Verteilung der Territorien (Bulgarien vs. Serbien vs. Rumänien vs. Griechenland wegen Makedonien)